Spieglein, sag: Wie ging es weiter?

Die Autorin und Verlegerin Claudia Gliemann hat hiermit den dritten Band ihrer psychologischen Märcheninterpretationen veröffentlicht (siehe auch "Rotkäppchen, wie geht es dir?" und "Dornröschen fährt Achterbahn"). Diesmal steht im Mittelpunkt, Spieglein, sag: Wie ging es weiter? wie bekannte Märchen über ihr Ende hinaus wohl weitergehen könnten. Das farbig und künstlerisch gestaltete Bilderbuch beginnt mit dem Plakat: "Stark durch Märchen". Dabei werden verschiedene Märchenfiguren aufgerufen, sich am rosa See zu treffen, um zusammen mit einer Erzählerin ein literarisches Werk zu schaffen. Die Bremer Stadtmusikanten erzählen dort davon, wie ihnen die Musik im Leben geholfen hat. Außerdem haben sie erkannt, dass sie es wert sind, von anderen gut behandelt zu werden. Rapunzel hat nach ihrer Turmaktion Höhenangst bekommen. Außerdem schneidet sie sich die langen Haare ab, weil sie es so praktischer findet. Dann eröffnet sie einen Friseursalon. Aschenputtel wird nach ein paar glücklichen Jahren von ihrem Prinzen wegen einer anderen Frau verlassen. Nach ihrem Liebeskummer fängt sich Aschenputtel wieder. Sterntaler erkennt, dass sie durch zu viel Selbstlosigkeit immer kraftloser wird. Dadurch lernt sie, wie wichtig es ist, gut für sich selbst zu sorgen. Auch Frau Holle, Hans im Glück, Dornröschen u.a. kommen zu Wort. Alle Fortsetzungsgeschichten wirken sehr modern, emanzipiert sowie psychologisch durchdacht und hilfreich. Sicherlich ein Buch zum gemeinsamen Betrachten und Reflektieren in der Familie und für den therapeutischen Bereich. Am Ende gibt es noch Anregungen für eine Vertiefung mittels Fragen oder Gestaltungsaktionen. Empfehlenswert für offene Leser.

Roswitha Bähr

Roswitha Bähr

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Spieglein, sag: Wie ging es weiter?

Spieglein, sag: Wie ging es weiter?

Claudia Gliemann ; illustriert von Natalia Bzdak
Monterosa (2023)

[110 Seiten] : zahlreiche Illustrationen (farbig)
fest geb.

MedienNr.: 752790
ISBN 978-3-942640-19-0
9783942640190
ca. 30,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 8
Systematik: K
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