Mein Wintergesicht ins helle Licht gelegt
Das schmale Gedichtbändchen bietet intensive Kost. Die Autorin bringt Lebenserfahrungen und Gefühle ins Wort, die die Leser:innen ansprechen, weil sie Ähnliches gesehen oder erfahren haben. Ob das Durchhalten der Strahlentherapie oder eine Blume,
ein Baum auf dem gerade gegangenen Weg oder ein Gefühl: alles führt in eine Hinwendung zu Gott, die bestärkend oder zweifelnd sein kann. Es sind keine vertrauten Gebetsabläufe, vielmehr im guten Sinne kunstvolle Worte, die sich an Gott wenden, ohne ihn jemals bei diesem Namen zu nennen; Gott ist immer das "Du" in den Gedichten. Sie sind kurz und spiegeln nur einen Moment oder lang und erzählen eine ganze Geschichte. Eine gute Sammlung, um sie auf dem Küchentisch liegen zu haben, zu blättern und dann wie zufällig an der richtigen Stelle hängen zu bleiben.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.

Mein Wintergesicht ins helle Licht gelegt
Petra Fietzek
Elsinor (2024)
63 Seiten
kt.