Willem de Kooning
Willem de Kooning gehört zu den Pionieren der modernen amerikanischen Kunst. Das Besondere in seinem Oeuvre liegt in dem Bestreben, sich nicht von einem Stilwollen domestizieren zu lassen. Wenn eine "wunderbare unsichere Atmosphäre der Reflexion" von einem Werk ausgeht, dann schätzte de Kooning sowohl seine eigenen als auch fremde Bilder. Dabei sah er diese Atmosphäre nicht nur in abstrakten und expressiven Werken der europäischen Moderne, sondern auch in der alten abendländischen Kunst, die ihn dazu inspirierten, Hinweise auf solche vorbildlichen Werke in seinen eigenen Bildern zu verarbeiten. Kompakt und treffend wird hier die Arbeitsweise de Koonings erläutert, die er selbst als Ereignis verstand. Ebenso ereignisreich stellt sich seine Biografie dar, die im zweiten Teil des Buches kompakt beleuchtet wird, sodass insgesamt de Koonings Persönlichkeit sehr gut zu Geltung kommt. Bonbons sind die jüngst aufgetanen Bezüge zu Arbeiten von Künstlerkollegen wie Franz Marc, Piet Mondrian und Wassily Kandinsky. - Für Fans der modernen Kunst ist diese Monografie definitiv eine Bereicherung.
Sonja Hochhausen
rezensiert für den Borromäusverein.
Willem de Kooning
mit Texten von Corinna Thierolf
Klinkhardt & Biermann (2015)
Junge Kunst ; 13
71 S. : zahlr. Ill. (überw. farb.)
fest geb.