Hl. Gianna Beretta Molla
Gianna Beretta Mollas Leben (1922 - 1962) ist damals wie heute ein Gegenentwurf zum Zeitgeist. Geprägt von ihrem zutiefst gläubigen Elternhaus, war sie u.a. in der italienischen Laienapostolatsbewegung "Katholische Aktion" engagiert. Ehe und Mutterschaft waren für sie Berufung, ebenso ihr Beruf als Ärztin, den sie weiterhin ausübte. Als sie mit ihrem vierten Kind im zweiten Monat schwanger war, wurde ihr wegen eines Tumors zur Abtreibung geraten. Sie entschied sich jedoch für das Leben ihres Kindes und nahm ihren eigenen Tod in Kauf, der eine Woche nach der Entbindung einer gesunden Tochter eintrat. Das nun erstmals auf deutsch herausgegebene Buch wurde Anfang der 1990er Jahre von einem Priester und Missionar in engem Kontakt zu den Geschwistern und dem Ehemann der 2004 Heiliggesprochenen verfasst und stützt sich überwiegend auf Gespräche mit ihnen, auf Briefe und Giannas Aufzeichnungen aus der Laienbewegung. Der Fokus liegt auf Giannas Frömmigkeit und Spiritualität, die auf Gottvertrauen und Opferbereitschaft fußte und ihr Leben und Handeln vollkommen durchdrang. Durchaus vorhandene Ängste, Selbstzweifel und innere Kämpfe klingen nur kurz an. Relativ wenig erfährt man auch über den konkreten Familienalltag in ihren sechs Jahren als Mutter. Vor allem für katholische Leserinnen und Leser empfehlenswert, die sich durch strahlende Vorbilder bestärken lassen.
Monika Graf
rezensiert für den Borromäusverein.
Hl. Gianna Beretta Molla
Thierry Lelièvre
Media Maria (2019)
191, [16] Seiten : Illustrationen
kt.