Trude

Die durchgehend gereimte Nonsens-Geschichte hat drei kleine Kapitel: im ersten geht es vorwiegend um Willi, der gerne Blumen pflückt und die Pupse der Kuh positiv als authentisch bewertet, im zweiten steht Grete im Vordergrund, die eine Trompete mit Trude sich führt und unglücklich in einem Kuhfladen landet, was sie ebenfalls als authentisch im Sinne von "zurück zur Natur" bewertet und im dritten Kapitel schließlich geht es ausdrücklich um Trudi, die Kuh, die sich Gretes Trompete schnappt, ihren Pferch verlässt, die Menschen mit Mozart begeistert und schließlich als heilige Kuh in Indien landet. Die Bilder dazu sind abstrakt und perspektivisch verspielt gehalten, sehr vielfältig und ausdrucksstark; dazu gibt es viele ungewöhnliche Details: Blumen tragen Gesichter, die Pupswolken der Kuh nehmen Gestalt an und Bäume führen ein merkwürdiges Eigenleben. Mit Lust widmen sich Text und Bild den Ausscheidungen und Verdauungsvorgängen der Kuh und kaum zufällig hat der Trompetentrichter am Ende in Farbe und Form große Ähnlichkeit mit dem deutlich dargestellten After der pupsenden Kuh; alle Protagonisten sind, handeln und empfinden untypisch, auch unter Gender-Gesichtspunkten. Kinder lieben die Beschäftigung mit dem Tabuthema Verdauung und werden großes Vergnügen an dem Buch haben; es ist ein Gesamtkunstwerk und kann nur wärmstens empfohlen werden!

Birgit Karnbach

Birgit Karnbach

rezensiert für den Borromäusverein.

Trude

Trude

Andreas Ulich ; [Illustrationen:] Peter Engel
edition buntehunde (2021)

[36] Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 607513
ISBN 978-3-947727-13-1
9783947727131
ca. 16,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: KK
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