Vermisst
Jack lebt mit seinen beiden Stieftöchtern in Laredo an der mexikanischen Grenze. Er erlaubt seiner Stieftochter Marina widerwillig, mit ihrer mexikanischen Cousine Patricia ein Konzert in Nuevo Laredo in Mexiko zu besuchen. Die zwei Mädchen tauchen nicht mehr auf, scheinen offensichtlich entführt. So machen sich Jack und Patricias Vater auf die Suche, wenden sich auch an die Polizei, wo sie nur wenig Unterstützung finden. Bis auf Inspektor Gonzalo, der Jack hilft. In der Zwischenzeit wird die gesamte Polizei beurlaubt und das Militär übernimmt deren Aufgaben im alltäglichen Drogenkrieg. Jack und Gonzalo ermitteln privat weiter, gelangen zu zwei korrupten Polizisten, die die Mädchen verhaftet haben und in die Entführung verwickelt sind. In seiner Verzweiflung tötet Jack beide. Und nun nimmt die Handlung rasante Fahrt auf, die Brutalität steigert sich und Jack kennt keine Grenzen mehr. Wie im klassischen Western kommt es zum Showdown, der in Blut und Tod endet - und die Mädchen bleiben verschwunden. Sam Hawken erzählt eine traurige, brutale Geschichte, die vor allem am Schluss starke Nerven des Lesers erfordert. Für Leser, die sich für den gefährlichen Alltag der mexikanischen Drogenszene und deren Auswüchse interessieren. Beeindruckend und spannend. Gewarnt sei vor der geschilderten Gewalt.
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Vermisst
Sam Hawken ; aus dem Amerikanischen von Karen Witthuhn
Polar Verlag (2020)
400 Seiten
fest geb.