Nächstes Jahr in

Zum Gedenkjahr ‘1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland’ entstand eine Comic-Anthologie mit Schwerpunkt Rhein-Main-Gebiet. Die Herausgeber sind Meike Heinigk vom Darmstädter Veranstaltungshaus Centralstation und der Frankfurter Comicexperte Nächstes Jahr in Jakob Hoffmann gemeinsam mit Journalist/Verleger Jonas Engelmann und Schriftstellerin Antje Herden, die zu jeder der elf Episoden zwei Ergänzungstexte verfassten. Dabei stehen manchmal hessische Themen, etwa mit einem Spaziergang durch den jüdischen Friedhof in Darmstadt, im Fokus. Der größte Teil des Bandes spannt jedoch den Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, indem unterschiedliche Persönlichkeiten wie Räuberhauptmann Abraham Picard, Maler Ludwig Meidner oder Widerstandskämpferin Fanny Arzenstarck vorgestellt werden. Den stärksten Eindruck jenseits der Bebilderung von Fakten hinterlassen Barbara Yelin mit einer surrealen Interpretation eines Mascha Kaléko-Gedichts und Moni Port mit einer collagenartigen Biografie ihrer Freundin, HR-Mitarbeiterin Miriam Werner, zwischen christlichem und jüdischem Glauben. Weniger bekannte Aspekte des jüdischen Lebens zwischen historischem Geschäftsleben, Ausbildung oder Widerstandsbewegung werden hervorgehoben und bieten sich dank Literaturhinweisen in diesem empfehlenswerten Buch zur weiterführenden Beschäftigung an.

Gregor Ries

Gregor Ries

rezensiert für den Borromäusverein.

Nächstes Jahr in

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herausgegeben von Meike Heinigk [und drei weiteren]
ventil (2021)

167 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 608037
ISBN 978-3-95575-159-3
9783955751593
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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