Die Verschwundenen
Um sein Neubauprojekt zu realisieren, schreckt Don Carlos vor nichts zurück. Kriminelle Investoren und korrupte Behörden mischen in Mexiko überall mit, und wenn selbst derartige Beziehungen nicht mehr weiterhelfen, müssen die Leute, die dem Bauvorhaben im Wege sind, eben verschwinden. Man findet Blutspuren, aber keine Leichen. Damit die Medien keine unangenehmen Fragen stellen und die Polizei nicht gründlicher nachforscht, wird etwas anderes inszeniert, und Schwiegersohn Aurelio geht, obwohl unschuldig, als Bauernopfer für fünfzehn lange Jahre ins Gefängnis. Nach der Entlassung ist unklar, ob er sich auf die Versprechungen des Schwiegervaters verlassen kann oder um sein Leben fürchten muss. - Der mexikanische Autor vermischt geschickt die Hintergründe dieses Bauskandals, die Brutalität bei der Durchsetzung von Geschäftsinteressen mit einer komplexen Familiengeschichte. Schuld und Sühne auf mexikanisch - ein überall gut einsetzbarer Roman aus einem Land am Rande des Abgrunds. (Übers.: Hans-Joachim Hartstein)
Die Verschwundenen
Antonio Ortuno
Kunstmann (2019)
252 S.
fest geb.