Ohrfeige

Der Flüchtling Karim fesselt Frau Schulz, eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde, an ihren Drehstuhl. Nun muss sie ihm endlich einmal zuhören und er erzählt ihr seine Geschichte. Weil ihm während der Pubertät Brüste gewachsen sind, fürchtet Ohrfeige er sich vor Repressalien in seiner Heimat und will den Irak verlassen. Es zieht ihn nach Paris zu Onkel Murad, der Schlepper bringt ihn aber nur bis nach Dachau. Nach einem Aufenthalt in Bayreuth geht es weiter nach Niederhofen. Und hier beginnt sein endloser und auswegloser Weg durch die deutsche Bürokratie. Der einzige Mensch, der sich länger in seiner Gegenwart aufhält, ist eine Mitarbeiterin der Caritas. Ein Jahr lang darf er arbeiten, verdient aber so wenig, dass es kaum zum Überleben reicht. Nach über zwei Jahren darf er endlich einen Deutschkurs besuchen. Doch nach drei Jahren in Deutschland gibt Karim auf und will das Land verlassen. Ein bewegendes Hörspiel voller Ironie und Sarkasmus. Sehr zu empfehlen.

Pia Jäger

Pia Jäger

rezensiert für den Borromäusverein.

Ohrfeige

Ohrfeige

Abbas Khider. Bearb. von Julia Tieke ... Mit Omar El-Saeidi ... [Regie: Claudia Johanna Leist]
Hörbuch Hamburg [u.a.] (2016)

1 CD (ca. 53 Min.)
CD

MedienNr.: 584267
ISBN 978-3-95713-042-6
9783957130426
ca. 12,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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