Und zwischen uns eine Mauer

Als die 13-jährige Luisa Hermann zusammen mit ihrer Tante aus der BRD nach Ost-Berlin reist, um dort den Sommer über Verwandte zu besuchen, ahnt sie noch nicht, dass der vermeintlich langweilige Urlaub das eine oder andere aufwühlende Erlebnis für sie bereithält. Ihrer Familie zuliebe versucht die Jugendliche, nicht aufzufallen, sei es durch zu auffällige Bikinis im Schwimmbad oder eine aufmüpfige Art anderen gegenüber. Das klappt aber, wie man vielleicht schon ahnt, nicht sehr gut. Als Luisa dann auch noch auf Nachbarssohn Uwe trifft, der wie sie ein Fan westlicher Musik ist, beispielsweise von Peter Maffay und Udo Lindenberg, kommt es nach und nach zu immer mehr unschönen Situationen. Denn die Lieder der Lieblingskünstler sind in Ost-Berlin verboten, was Uwe aber nicht davon abhält, diese trotzdem zusammen mit zwei weiteren Freunden heimlich zusammen zu spielen. Dass Luisa nach und nach mehr Zeit mit dem Nachbarsjungen verbringt, missfällt dessen Zwillingsschwester Marietta. Diese ist eine Anhängerin der sozialistischen Partei und sieht in der Besucherin aus dem Westen eine Klassenfeindin, die es zu beobachten gilt ... - Suza Kolb erläutert in einem kurzen Nachwort, dass ihr Roman für Jugendliche zwar fiktiv ist, Einzelheiten daraus aber, wie etwa die heimliche Mitnahme eines verbotenen Comics nach Ost-Berlin, persönlichen Erlebnissen entstammen. Eine grobe Zeittafel mit Daten und Fakten vom Entstehen der Teilung in West und Ost bis zum Tag der Deutschen Einheit bietet einen guten Überblick für junge Leser, die vielleicht noch nicht zu sehr mit dem Thema vertraut sind. Eine gelungene Mischung aus Feriengeschichte, Liebe, Spannung sowie Einblick in die deutsche Geschichte.