Atlas der ausgestorbenen Länder

Länder können sterben wie lebende Organismen. Weil sie durch Kriege ausgelöscht wurden. Weil sie geographische Eintagsfliegen waren, die von Glücksrittern und anderen "Spinnern" (so ein Kapiteltitel) gegründet worden waren und keinen langen Bestand Atlas der ausgestorbenen Länder hatten. Weil sie Marionettenstaaten waren oder zum Spielball größerer Nationen wurden. Davon erzählt der Autor in ebenso informativer wie augenzwinkernder Form, und beschreibt die Geschichte von eher bekannten Regionen wie der Deutschen Demokratischen Republik, dem Fürstentum Elba, dem Königreich Dahomey, der Republik Texas, aber auch von so skurrilen geographischen Gebilden wie dem Freistaat Flaschenhals (zwischen Deutschland und Frankreich), der Entbindungsstation des Krankenhauses Ottawa oder den Erfrischungsinseln (vier Einwohner). - Ein ebenso amüsanter wie informativer historischer Reiseführer - auch wenn man viele der vorgestellten Länder so, wie sie einmal als eigene Staaten waren, nicht mehr besuchen kann.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Atlas der ausgestorbenen Länder

Atlas der ausgestorbenen Länder

Gideon Defoe ; aus dem Englischen von Ralf Pannowitsch
Knesebeck Stories (2022)

238 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 609007
ISBN 978-3-95728-542-3
9783957285423
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Er
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