Schöne neue Welt

Der 1932 erstmals publizierte, thematisch immer noch hochaktuelle, dystopische Roman von Aldous Huxley liegt hier als eine graphisch moderne und auch ein jugendliches Lesepublikum ansprechende Bilderzählung vor; inhaltlich eng an die Vorlage angelehnt: Schöne neue Welt Im 26. Jahrhundert herrscht eine Weltregierung über die in Kasten organisierte Gesellschaft. Sie regelt die ausschließlich künstliche Reproduktion und anschließende mentale und psychische Prägung der so erzeugten Menschen, die vordergründig ein glückliches und sorgenfreies Leben führen, das von Konsum, Spaß und rascher sexueller Befriedigung geprägt ist. Normverstöße werden als Störung der Sicherheit sanktioniert. Natürlich bekommt diese "Schöne Neue Welt" im Laufe der Erzählung Risse, besonders als der von Zweifeln geplagte, zur Alpha-Kaste gehörende Sigmund zusammen mit der Beta-Frau Lenina einen Kurzurlaub in einem der wenigen streng abgeschirmten Reservate für die ursprüngliche Menschheit machen darf und dort auf den "wilden" John stößt, der einst verbotenerweise aus einer Beziehung der neuen Menschen hervorgegangen ist. Eine spannende negative Utopie, die allerdings für heutige Lesende kleinere Klippen aufweist. Kaum jemand wird noch verstehen, wieso Huxley seine Zukunftsvision seinerzeit am amerikanischen Autobauer und Erfinder der automobilen Fließbandfertigung Henry Ford und seinem legendären T-Modell festmachte. Hier wäre eine redaktionelle Erklärung sicher hilfreich. Ansonsten aber besonders bereits für Jugendliche breit empfohlen.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Schöne neue Welt

Schöne neue Welt

nach Aldous Huxley ; adaptiert und illustriert von Fred Fordham ; aus dem Englischen von Anu Katariina Lindemann
Knesebeck (2022)

234 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 609021
ISBN 978-3-95728-578-2
9783957285782
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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