Das pack ich nicht
Wenn man an einer generalisierten Angststörung, Hypochondrie und Depressionen leidet, beeinträchtigt das das Leben maßgeblich. Wenn man allerdings von Beruf Umweltjournalist ist, zu dessen täglichem Brot es gehört, an alle möglichen und unmöglichen
Orte der Welt zu reisen, an die unwegsamsten und für einen "Normalo" schon gefährlichen und bedenklichen Orte, dann ist das eigentlich ein Ausschlusskriterium. Doch Autor Jeremy Leon Hance schafft es immer wieder, sich über diese elementaren Probleme hinwegzusetzen und ist bislang schon in über 30 Länder auf fünf Kontinenten gereist. Und davon erzählt er mit sehr viel Augenzwinkern und Selbstironie in seinem neuesten Buch. Dabei geht es natürlich nicht nur darum, wie er alle möglichen prekären Situationen zwischen Südamerika und Südostasien letztendlich doch meistert. Er beschreibt auch ebenso fesselnd und informativ, welche exotischen Welten, Flora, Fauna und interessante Menschen er überall trifft. Das sind wunderbar zu lesende Reisereportagen, eben auch darum, weil es der Autor darin immer kräftig menscheln lässt. Und vielleicht mag die Lektüre dieses Buches auch manchem von Angststörungen der Zwangsneurosen geplagten Mitmenschen helfen, sein eigenes Leben und Leiden mit mehr Humor und damit weniger Stress zu nehmen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das pack ich nicht
Jeremy Leon Hance ; aus dem Englischen von Ralf Pannowitsch und [einem weiteren]
Knesebeck (2024)
412 Seiten : Illustrationen
kt.