Yona

Yona wächst gemeinsam mit ihrem Vater in einer deutschen Stadt auf. Geboren ist sie in einem Land in Mittelamerika, aus dem der Vater nach dem Tod der Mutter geflohen ist. Über die Umstände des Todes seiner Frau und Yonas Mutter spricht er nie. Yona Erst nach seinem Tod hinterlässt er seiner Tochter einen Zettel, der sie in ihr Heimatland führt. Schon bei ihrer Ankunft in Guatemala erlebt sie die kriminellen Strukturen, die dort vorherrschen. Armut, Korruption, Angst, Gewalt und Drogen sind alltägliche Begleiter der Einheimischen. Yona begegnet Menschen, die mehr über ihr damaliges Leben wissen, und versucht nach und nach, ihre Vergangenheit zu rekonstruieren und mehr über den mysteriösen Tod ihrer Mutter herauszubekommen. - Die Schilderungen gegenwärtiger Ereignisse im Geburtsland der Protagonistin werden immer wieder von Geschehnissen der Vergangenheit, in der Yona noch mit ihrem Vater in Deutschland lebt, unterbrochen. Durch dieses Verflechten von Zeitebenen entsteht wie bei einem Puzzle nach und nach ein Gesamtbild, welches die Gefühle und Gedanken der Protagonistin für den Lesenden nachvollziehbarer machen. Nastasja Penzar verwendet einen filmischen Schreibstil, der Bilder im Kopf generiert, die die fremde Welt Guatemalas für den Lesenden wirklich erscheinen lässt. Der Debütroman der Autorin hinterlässt den Lesenden mit mehr Fragen als Antworten. Die sinnlichen Bilder sind sehr eindrücklich und skizzieren ein anschauliches Bild des mittelamerikanischen Landes. Dieses Buch über die Familiengeschichte einer jungen Frau ist zugleich beeindruckend und bedrückend. Die Autorin hat einen faszinierenden Roman geschaffen, welcher den Lesenden sicherlich noch länger beschäftigen wird.

Theresa Schaffer

Theresa Schaffer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Yona

Yona

Nastasja Penzar
Matthes & Seitz (2021)

207 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 974915
ISBN 978-3-95757-958-4
9783957579584
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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