Die Mauer
Im Mittelpunkt der zeitlich Ende der 80er Jahre in Belgien angesiedelten Erzählung steht die 13-jährige Rosie, die als Heranwachsende von ihren Eltern weitgehend sich selbst überlassen wird. Pubertäre Ängste und das Gefühl von Einsamkeit und Verlassenheit, verstärkt noch durch die zunehmende Entfremdung von ihrer bis dahin besten Freundin Nathalie, betäubt Rosie mit dem Whiskey ihres Vaters und statt zur Schule zu gehen, hängt sie oft auf einer alten Mauer am Sportplatz herum. Da begegnet ihr der eigenwillige, kleinkriminelle Jugendliche Jo. Die zarte Beziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt, endet schließlich in einer Katastrophe. - In den Schwarz-Weiß-Bildern dieses Entwicklungsromans, in dem sich manch ein Jugendlicher selbst erkennen mag, spiegeln sich die zumeist dunklen Gefühle der Protagonistin sehr gut wieder. Nur das überraschende Ende ist angesichts des gesamten Handlungsverlaufes nicht ganz stimmig. Im Comic-Bestand für Jugendliche ab 14 Jahren gut einsetzbar.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Mauer
Céline Fraipont ; Pierre Bailly
Panini Comics (2015)
189 S. : überw. Ill.
fest geb.