Zeit ist eine Blume
Der Titel fasst genau zusammen, um welches Phänomen es geht: Zeit bedeutet immer Veränderung und Vergehen. Bis eine Blume ihre Blütenblätter verliert, dauert es eine Weile. Die Autorin beginnt mit der gängigsten Verbindung zum Begriff, mit Uhren. Danach wechselt sie zum Wachstum. Ein kleiner Junge gießt ein Bäumchen; in 50 Jahren steht ein älterer Erwachsener unter einem ausladenden Baum. Tageszeiten und Lebensalter - in Form von Familienfotos - und das Altern als Bilderketten regen zum Nachdenken an; es folgen als Beispiele in sehr schönen Bildern: Warten auf den Schulgong, eine schnelle Welle, Kuchen backen, Geschichten lesen... - Es ist schwierig, ein so komplexes Abstraktum wie Zeit in vielen Facetten des Wortgebrauchs darzustellen, bis hin zur philosophischen Frage, was denn Zeit eigentlich sei. Und zurück zum Alltag mit dem letzten Bild: "aber es ist Zeit zum Abendessen." Ein kleiner Kritikpunkt ist trotzdem anzumerken. Die Farbe Pink ist sehr dominant verwendet; möglicherweise stufen dadurch Buben das Buch als "Mädchensache" ein. Das wäre schade!
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Zeit ist eine Blume
Julie Morstad
Bohem (2023)
[56] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4