Es ist doch schön, nackt zu sein, denn jeder Körper ist ein Wunder.
Ob rundlich oder dünn, athletisch oder mit Prothese, übersät mit Haaren oder mit Tätowierungen – jedem Menschen wird mit der Geburt ein Körper mitgegeben, der reift und altert, und der Krankheiten und Verletzungen ausgesetzt sein kann. Normalerweise verbirgt die Kleidung unseren Körper. Doch hier, in diesem Bilderbuch, wird eine Schau der Nacktheit gefeiert, die Schönes, Witziges und Überraschendes zur Geltung bringt. Auf dem weißen Grund der Seiten präsentieren sich Körper jeden Geschlechts und Alters, in allen Haut-, mit allen Haarfarben. In beinahe barocker Manier scheinen die Figuren ihre Nacktheit zu feiern und sie zeigen, wovon auch die knappen Textzeilen sprechen: jeder Körper ist schön und liebenswert, für Scham und Peinlichkeiten gibt es keinen Grund. Vielleicht hätte sich diese Botschaft mittels einer Erzählung eingängiger vermitteln lassen können, auch in Hinblick auf ältere Kinder und Jugendliche. So wird es auf die vorlesenden Erwachsenen ankommen, im Gespräch mit den jungen Betrachter/-innen die Gefühle für den eigenen Körper und die Toleranz gegenüber anderen zu thematisieren. Das "Body-Positivity-Bilderbuch der Tate" wird hier treffliche Anstöße geben.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Es ist doch schön, nackt zu sein, denn jeder Körper ist ein Wunder.
Rosie Haine ; aus dem Englischen von Kathrin Bögelsack und [einem weiteren]
Bohem (2022)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 3