Der Fluch des Hasen
K-Horror - so nennt sich eine Literaturform, die sich in Korea herausgebildet hat. Eine der gefragtesten Vertreterinnen ist Bora Chung. Mit ihrer aktuellen Sammlung ebenso skurriler wie durchaus humorvoller Horrorgeschichten stand sie auf der Shortlist
für den internationalen Booker Prize 2022. Und das mit Recht, denn ihre Geschichten haben es in sich. Da wird eine Frau jahrzehntelang von einem Wesen terrorisiert, das langsam aus ihren körperlichen Hinterlassenschaften entsteht. Einer Computerspezialistin wird die Liebe zu ihrem ersten Roboter zum Verhängnis. Eine junge Frau wird durch die Anti-Baby-Pille schwanger und sucht verzweifelt nach einem Vater... Ihre Stories strotzen vor einem ganz subtilen Horror, die Pointe kommt immer unerwartet, und muss man wegen Boras ganz eigenartigem Humor ab und zu Schmunzeln, bleibt einem das Lachen stets im Halse stecken. - Für Freunde abgefahrener Horror-Geschichten ein gefundenes Lesefutter.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Fluch des Hasen
Bora Chung ; aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee
Culturbooks (2023)
263 Seiten : Illustration
fest geb.