Restlöcher

Die zwei Geschwister Sando und Mili treffen sich in Milis Haus, weil ihre Mutter Clara verschwunden ist. Eingebettet in Rückblenden erzählt Lena Müller die Geschichte der Beziehungen oder Nichtbeziehungen einer Familie. Dieter und Clara, Sando und Restlöcher Mili, Clara und Pablo, Sando und der Fuchs. Clara verlässt Dieter mit den beiden kleinen Kindern, um nach Berlin zu gehen, in einer WG zu wohnen und zu studieren. Dort trifft sie Pablo und fühlt sich seltsam wohl ohne Dieter. Sando führt eine seltsame Beziehung mit dem geheimnisvollen Fuchs, von dem so gut wie nichts bekannt ist. Auch mit Vater Dieter leben die Geschwister eine Zeit lang allein, wenn die Mutter wieder einmal unterwegs ist. Lena Müller fügt in ihrem kleinen Roman eine Reihe von Mosaiksteinchen aneinander, bis das Bild festgefahrener Beziehungen, Traditionen und Lebensweisen entsteht. Doch die beteiligten Personen sind letztlich zu keiner endgültigen konsequenten Entscheidung fähig. Kurze abgehackte Sätze, endlos strömend, Poetry Slam ähnlich. Eine Sprache, die die Beziehungen und deren Löcher widerspiegelt. Bei Bedarf an moderner zeitgenössischer deutscher Literatur empfohlen.

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Restlöcher

Restlöcher

Lena Müller
Edition Nautilus (2021)

123 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 604748
ISBN 978-3-9605424-9-0
9783960542490
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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