Die Sprache der Freundschaft
Betsy und Lizard sind Freundinnen seit dem Grundschulalter. Als Lizard erfährt, dass Betsys dauergestresste Mutter als Uni-Professorin arbeitet und über vom Aussterben bedrohte Sprachen forscht, ist sie begeistert. Online stellen die Mädchen fest, dass es sehr viele gefährdete Sprachen gibt. Gemeinsam wollen sie wenigstens eine retten. Während Lizard Feuer und Flamme für das Thema ist, sogar in der Schule darüber referiert, kühlt Betsys Interesse an dem Sprachen-Projekt ab. Sie beginnt, sich aus der Freundschaft mit Lizard zu lösen. Als sich obendrein herausstellt, dass ihre „Mom“ nicht nur dann und wann traurig, sondern seelisch erkrankt ist, steht ihr Familienleben Kopf. Betsy fühlt sich trotz der zuverlässigen Unterstützung ihres Vaters als schlechte Tochter und auch von Lizard im Stich gelassen. - Können Kinder in so jungem Alter Probleme unterschiedlicher Tragweite bewältigen und Freundschaften mit Gleichaltrigen retten? Autorin Mills ist überzeugt, dass Menschen über Reden und Zuhören auch in schwierigen Phasen aufblühen können. Sie verfasst ihre Kindergeschichte in einer lyrischen und doch einfachen Sprache und Form. Kurze Sätze springen über die Zeilen, bilden unterschiedlich lange Strophen. Ein ungewöhnliches Lese-Erlebnis. Empfehlenswert.
Michaela Groß
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Sprache der Freundschaft
Claudia Mills ; aus dem Englischen von Meritxell Janina Piel
WooW Books (2022)
318 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 11