Sankofa

Der posthum erschienene Titel des türkischstämmigen Autors (1957-2021) betrachtet große Fragen wie Wahrnehmung, Rassismus, Gewalt und blickt auf die deutsch-türkische Geschichte der letzten Jahrzehnte zurück. Unterschiedliche Protagonisten (Tayfun, Sankofa der aus einem Militärgefängnis fliehen kann, seine geliebte Gülen, der Oberleutnant, der Taifuns Liebesbriefe aus der Haft liest, die einen Wandel auslösen, oder Maria, die in Wirklichkeit Esra heißt und einer Zwangsheirat entkommen will, etc.) Orte (kurdischer Grenzort, Köln, Alabama/USA) und Zeiten erzählen vom Militärputsch in der Türkei 1980 über den NSU-Terror bis zur Black-Lives-Matter-Bewegung. Dabei geht es um die Rolle von Minderheiten, türkischen Nationalismus oder den erstarkenden deutschen Rechtsradikalismus und Rassismus. Täter und Opfer und wie durchlässig die Grenzen dazwischen ist, werden nicht ohne Hoffnung auf Besserung dargestellt. – Den umfangreichen Roman zeichnet von Anfang an eine optimistische Haltung aus. Gerne empfohlen.

Michael Müller

Michael Müller

rezensiert für den Borromäusverein.

Sankofa

Sankofa

Dogan Akhanli ; aus dem Türkischen von Recai Hallaç
sujet verlag (2024)

563 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 620946
ISBN 978-3-96202-102-3
9783962021023
ca. 29,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.