Pillen vor die Säue
In diesem Bericht legen der Tierarzt und die engagierte Naturschützerin und Literaturwissenschaftlerin aus verschiedenen Perspektiven (z.B. der Opfer und der Nutzer) die Gründe offen, warum der Antibiotikaeinsatz in der Tierwelt trotz vieler nationaler und internationaler Warnungen solche Ausmaße angenommen hat. Verursacht werden sie u.a. durch die Massentierhaltung, die industrielle Landwirtschaft, die Agrarpolitik mit den Flächenprämien und durch die Sucht nach billigem Fleisch. Die Folgen führen zur Nutzlosigkeit der Antibiotika im Krankheitsfall - selbst das Reserveantibiotikum Colistin wird wirkungslos - zur Resistenzentwicklung der Bakterien und Viren und zur Gefahr für die Medizin und die menschliche Gesundheit. Dass es auch anders geht, zeigen die Erfahrungen mit den geänderten Haltungsbedingungen der Tiere in Dänemark. Auch wenn es wehtun wird, eine Änderung des Systems und Veränderungen bei jedem Einzelnen sind unabdingbar, um den Fortbestand unseres Lebensraumes zu gewährleisten. Ein wichtiges Buch, das nicht nur aufmerksam macht.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Pillen vor die Säue
Rupert Ebner, Eva Rosenkranz
oekom verlag (2021)
249 Seiten
kt.