Milliardäre, die mächtiger sind als Staaten
Seit der Tech-Milliardär Elon Musk im Orbit von Donald Trump aktiv ist, ist die Frage des Einflusses der reichsten Männer Amerikas wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Ob es nun Musk ist, Herr über SpaceX und X, oder Bill Gates, der
Microsoft-Gründer, sie alle haben astronomische Reichtümer angehäuft, die es ihnen ermöglichen, außergewöhnlichen Ideen nachzugehen. Musk träumt davon, den Mars zu besiedeln, während die Gründer von Google mit ihren Forschungen, den 'Tod töten' wollen. Die Autorin erzählt die Lebensgeschichte der sechs Männer und breitet deren finanzielles und wissenschaftliches Engagement vor den Leser:innen aus. Dabei weist Kerdellant auf die rücksichtslosen Geschäftspraktiken ebenso hin wie auf die Gefahren, die eine solche Konzentration an Geld und Macht birgt. Kerdellant hält aber auch fest, dass Bezos & Co Milliarden für soziale Zwecke ausgeben. So erwähnt sie zum Beispiel, dass die Tatsache, dass Kinderlähmung weltweit nahezu vollständig ausgerottet wurde, zu einem großen Teil auf das Engagement von Bill Gates zurückzuführen ist. – Ein Buch, das keinen moralischen Feldzug gegen den Kapitalismus führt, sondern engagiert aber sachlich über GAFAM informiert.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Milliardäre, die mächtiger sind als Staaten
Christine Kerdellant ; aus dem Französischen von Edmund Jacoby
Verlagshaus Jacoby & Stuart (2024)
272 Seiten
fest geb.