Füller-Kinder
Das Tagebuch ist wohl ihr bekanntestes Vermächtnis, aber Anne Frank schrieb auch Erzählungen und begann einen Roman. Darin verarbeitet sie die Ereignisse aus dem Hinterhaus, ihrem Versteck in Amsterdam. Es sind ganz unterschiedliche Texte: Momentaufnahmen,
Liebes- und Freundschaftsgeschichten und Märchen. Viele Texte beziehen sich auf den Alltag im Hinterhaus, auf die solidarische Gemeinschaft, aber auch auf die Probleme, die ein Zusammenleben auf engstem Raum mit sich bringt. In anderen Geschichten lässt Anne Frank Erinnerungen an ihre unbeschwerte, viel zu kurze Schulzeit am "Joodse Lyzeum" aufleben. Dann gibt es Fantasieerzählungen wie "Evas Traum", "Paulas Flug" und "Der Schutzengel". In "Cadys Leben", einem Romanfragment, setzt sich Anne Frank mit philosophischen Ideen auseinander. So verschieden die Texte thematisch auch sein mögen, so zeugen sie alle von dem Schreibtalent der jungen Autorin, von ihrer Beobachtungsgabe und ihrem wachen Blick auf die Welt. Die wunderbaren Illustrationen stammen von Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt, die im Buch selber zu Wort kommen und in einen Dialog mit Anne Frank und ihren Texten treten. Das einzigartige, wunderbare Buch ist mit Sicherheit eine Bereicherung für alle Bestände!
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.

Füller-Kinder
Anne Frank ; Originalmanuskripte übersetzt und bearbeitet von Ruth Löbner ; Illustationen: Geertje Aalders [und weitere]
Verlagshaus Jacoby & Stuart (2025)
256 Seiten : zahlreiche Illustrationen (farbig)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12