Asphalt Blues

In seiner neuen 200 Seiten starken Graphic Novel „Asphalt Blues“ transportiert der bekannte französische Comiczeichner Jaouen Salaün die aufgrund von Untreue gescheiterte Beziehung von Mick und Nina theoretisch in die Zukunft. Die Protagonisten Asphalt Blues treffen auf der letzten Seite des Comics nach mehrjähriger Trennung im Jahr 2038 wieder aufeinander. Im Science Fiction-Stil veranschaulicht Salaün auf den zahlreichen Multi-Colour-Seiten vorher die Dimension dieses Zeitsprungs: Autos können die Farbe wechseln. Roboter-Prothesen sind normal geworden. Wirtschaft und Politik gehen grenzenlos ineinander über und das Klima bedarf nun wirklich aller-allerletzter Rettung, egal wie. Wie wäre das Beziehungs-Klima zwischen Mick und Nina, die inzwischen andere Partner und neue Ziele gefunden haben? Entflammt ihre Liebe neu wie „ein Feuerwerk, das 50 Milliarden kostet“ und von Salaün auf S. 169 wie ein Atompilz dargestellt wird? Oder ist eine alte neue Liaison unmöglich? Salaün überlässt die Beantwortung dieser Frage der Fantasie der Leser/-innen. Irgendwie „hinkt“ die Geschichte, die Salaün hier erzählt. Der Comic liest sich wie eine Versuchsanordnung. Doch die gezeichneten Bilder sind gewaltig und transportieren den titelgebenden „Asphalt Blues“ hervorragend. Für erwachsene Graphic Novel-Kenner empfehlenswert.

Michaela Groß

Michaela Groß

rezensiert für den Borromäusverein.

Asphalt Blues

Asphalt Blues

Jaouen Salaün ; aus dem Französischen von Resel Rebiersch
schreiber&leser (2022)

204 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 612248
ISBN 978-3-96582-106-4
9783965821064
ca. 29,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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