Verwehte Spuren
Edelweiß war der Deckname einer deutschen Militäroperation für den ab 23. Juli 1942 durchgeführten zweiten Teil der deutschen Sommeroffensive in der Sowjetunion. Ziel der Operation war es, die Ölvorkommen in und um Baku zu sichern. Vor diesem militärischen Hintergrund spielt sich der mitreißende, aber für Leser auch zum Teil sehr belastende Roman von Franz Taut ab. Er war selbst als Soldat im Zweiten Weltkrieg und wurde an der Ostfront verwundet. Der Autor schrieb nach seiner Entlassung aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft, wie schon vor dem Krieg, Romane mit exotischer Thematik und ab 1958 dann vor allem Kriegsromane. In die ließ er u.a. auch seine Erlebnisse aus dem Krieg mit einfließen. Diesem Roman liegt der Befehl zu Grunde, dass Leutnant Wenkes Gebirgsjäger-Division zügig den Kaukasus Richtung Schwarzmeerküste überqueren sollte. Leser können hier miterleben, wie bereits der Hinweg mit extremen Belastungen gepflastert war. Der Feind im Umfeld, der fehlende Nachschub, nicht nur was Lebensmittel anging, sondern auch an Soldaten, dazu Eis und Schnee gefährdeten das Vorhaben. Die Befehle der Führungsspitze, die keine Ahnung hatte, was an der Front vorging, mündeten viel zu spät in der Erlaubnis, sich zurückzuziehen. Wenke versucht, die wenigen Überlebenden noch zu retten. - Dass dieser Roman auf einer erschütternden Wahrheit beruht, hebt dieses Buch aus der Reihe der frei erfundenen Romane heraus.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Verwehte Spuren
Franz Taut
Edition Förg (2024)
219 Seiten
fest geb.