Leonard Cohen

Der jüdischstämmige Kanadier Leonard Cohen (1934-2016) fand erst Mitte der 60er Jahre nach einer recht erfolgreichen Karriere als Schriftsteller zur Musik. Auch einem deutschen Publikum sind die Lieder Suzanne und So Long Marianne seines 1967 erschienenen Leonard Cohen Debütalbums unvergessen, später kamen Bird on a Wire, das oft gecoverte Hallelujah und viele andere hinzu. Das Privatleben des zu Depressionen neigenden und nie verheirateten Cohen ist von zahlreichen Frauengeschichten geprägt, Alkohol und Medikamente trugen zum Auf und Ab seiner Karriere bei. Nachdem der alternde Cohen sich lange Zeit in ein buddhistisches Kloster zurückgezogen hatte, entschloss er sich Ende der 00er Jahre noch einmal zu einer mehrjährigen Welttournee, da seine Managerin sein Geld veruntreut hatte. Die Tournee wurde ein phänomenaler Erfolg. - Dem Autor dieser Erzählung gelingt es insgesamt gut, aus der Rückschau des sterbenden Cohen wesentliche Stationen eines so bewegten Lebens auf gut 100 Bildseiten zu komprimieren. Auch wenn am Ende der Geschichte einige Erläuterungen, etwa zu den Hauptakteuren, beigefügt sind, werden sich Lesende, die sich nicht bereits über Cohens Leben informiert haben, an manchen Bruchstellen mit der Story etwas schwertun. Zeichnerisch ist das Werk in Bezug auf die nicht immer überzeugenden Emotionen der Agierenden eher einem Mittelmaß zuzuordnen, dagegen gefallen die von Sympathie zeugenden warmen satten Farben und Szenen, die das Zustandekommen wichtiger Songs zeigen. Musiker-Biografien im Comic-Format haben gegenwärtig Konjunktur: Deshalb ab mittleren Beständen.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Leonard Cohen

Leonard Cohen

Philippe Girard ; Übersetzung: Anne Bergen
cross x cult (2021)

114 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 610040
ISBN 978-3-96658-650-4
9783966586504
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Mu
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