Alles ist außergewöhnlich
Ein Jahrmarktbesuch, ein Feuerwerk oder ein besonders gelungener Ferientag gehören zu den außergewöhnlichen Ereignissen, die noch lange im Gedächtnis bleiben. Was aber ist mit den vielen "normalen" Tagen, die sich im Wochenrhythmus aneinanderreihen und die nur darauf zu warten scheinen, von etwas Außergewöhnlichem abgelöst zu werden? Das Besondere im Alltag zu finden, in den kleinen Begebenheiten und banalen Begegnungen, in der Stille der "toten" Zeit, das ist die Aufgabe, die den Betrachtern dieses Bilderbuchs gestellt wird. Die Illustrierung verströmt eine warme, vertraute Heimeligkeit, die schon von den Jüngsten gedeutet werden kann. Die begleitenden Sätze fließen scheinbar unbeschwert in Wellenformen durch die Bilder. Dieser gestalterische Kniff kann nicht verhindern, dass die Texte etwas unbeholfen wirken. Vermutlich werden kurze Kommentare oder einige Fragen der Vorlesenden eher für die erwünschte Wirkung sorgen: das Buch als Anlass zu nehmen, mit offenen Sinnen durchs Leben zu gehen und zu versuchen, davon zu erzählen.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Alles ist außergewöhnlich
Penny Harrison ; Illustration: Katie Wilson ; übersetzt aus dem Englischen von Lena Baunacke
Carl-Auer (2022)
[38] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 3