Ich bin Anna

Anna, die jüngste Tochter des weltberühmten Psychoanalytikers Sigmund Freud, sitzt in ihrem Haus in London. Als der alten Dame eine Todesanzeige ins Haus flattert, öffnet sie ihr Tagebuch und beginnt, sich zu erinnern. Sie ist schon als Kind kränklich Ich bin Anna gewesen und fühlt sich stets im Schatten ihrer älteren Schwester Sophie. Die Mutter führt den Haushalt mit Strenge und zeigt den Kindern selten ihre Zuneigung. Anna interessiert sich als einziges der sechs Kinder für die Arbeit ihres Vaters. Sie wird Lehrerin und lebt zurückgezogen bei den Eltern. Am Ende des Ersten Weltkrieges kommt Ludwig Stadlober in die Praxis ihres Vaters. Er hat nach einem Senfgasangriff noch immer Sehstörungen, obwohl seine Ärzte keine organische Ursache dafür finden. Freud, der sich Sorgen um seine kränkliche Tochter macht, schlägt vor, sie zur Ablenkung an seinen Therapiegesprächen zu beteiligen. Gleichzeitig unterzieht Anna sich einer Analyse bei ihrem Vater. Freud vermutet, dass libidinöse Probleme für Annas körperliche Symptome verantwortlich sind. - Tom Saller, der selbst als Psychotherapeut arbeitet, erzählt in seinem neuen Roman in wechselnden Perspektiven die Geschichte der Tochter des Vaters der Psychoanalyse. Dabei verknüpft er Fakten und Fiktion, lässt die Lesenden im Therapiezimmer Platz nehmen und zeigt Annas Kampf gegen den übermächtigen Vater. Für eine psychologisch interessierte Leserschaft.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Ich bin Anna

Ich bin Anna

Tom Saller
kanon verlag (2024)

256 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 617945
ISBN 978-3-98568-103-7
9783985681037
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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