In ihrem Haus
Isabel den Brave lebt seit dem Tod ihrer Mutter allein in einem großen Landhaus unweit von Amsterdam. Anfang der 1960er Jahre ist Isabel vom Wohlwollen ihres Onkels und ihres älteren Bruders Louis abhängig, da sie nicht verheiratet ist. Emotional
ist sie einzig zu ihrem jüngeren Bruder Hendrik hingezogen, der wegen seiner Beziehung zu einem älteren Mann die Familie schon vor Jahren verlassen hat. Entsprechend schroff reagiert Isabel darauf, dass Louis seine neueste Freundin Eva bei Isabel einquartiert. Obwohl beide Frauen zu Beginn eher kratzbürstig miteinander umgehen, entdecken sie nach und nach die gegenseitigen Unsicherheiten. Es entwickelt sich eine zerbrechliche Liebesbeziehung, in der beide Frauen sich zum ersten Mal verstanden, geliebt und begehrt fühlen. Bis der wahre Grund von Evas Anwesenheit ans Licht kommt und Isabel alles zu verlieren droht, was ihr je etwas bedeutet hat. – Dieser Roman lebt, einem Kammerspiel gleich, von den Gesprächen der Protagonistinnen und dem intimen Rahmen, den das Landhaus bildet. Eine gefühlvolle, berauschende Erzählung über Liebe, Sehnsucht, Besitz, Verrat und Schuld. Unvergleichlich und nicht aus der Hand zu legen!
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

In ihrem Haus
Yael van der Wouden ; aus dem Englischen von Stefanie Ochel
GUTKiND (2025)
320 Seiten
fest geb.