Flussgeister
Adam (47) verspürt ein wachsendes Gefühl der Entfremdung. Mit sich und seinem Leben unzufrieden, zieht er sich zurück. Auch seine Beziehung zu Natalie verschafft ihm keine Freude mehr. In seiner Verzweiflung fährt er an die Donau, wo er eine alte
Blockhütte entdeckt, sie kurzerhand kauft und sie zu seinem neuen Zuhause macht. In dieser beruflichen und persönlichen Auszeit zieht er sich an den Fluss zurück, lebt ein einfaches Leben, betätigt sich handwerklich, künstlerisch, kommt zu sich. Hier am Fluss begegnet er Lola, die, seit ihrer Kindheit traumatisiert, ein unstetes Leben führt. Sie erzählt ihm von den Flussgeistern. Allmählich enthüllt sich Lolas Schicksal, der dauerhafte Bruch mit dem Vater, der Überfall auf sie, der sie fast das Leben kostete, und schließlich ihre Krebserkrankung, der sie keinen Widerstand entgegensetzt. Adam und Natalie entfremden sich immer mehr, Lolas Lebenswille erlischt und am Fluss zieht der Winter ein mit Kälte und Nebel. Bei all dem Elend geht es in ständiger Wiederholung um die Flussgeister, die auch Trost spenden und denen Adam ein künstlerisches Denkmal setzen will. - Patricia Brooks erzählt mit großem Einfühlungsvermögen vom Schicksal ihrer Hauptfiguren, denen der Leser nahekommt. Besonders empfohlen.
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Flussgeister
Patricia Brooks
Septime Verlag (2023)
188 Seiten : Illustration
fest geb.