Das Haus des tauben Mannes

In den dreißiger Jahren lebt der Arzt Alfonz mit seiner Familie in einer kleinen slowakischen Stadt. Seine Frau hat jüdische Wurzeln, er selbst ist nicht-praktizierender Christ, sie haben drei Kinder. In 8 Kapiteln (mit Bezug auf Gemälde von Goya) Das Haus des tauben Mannes erzählt das mittlere Kind Adam die wechselvolle Geschichte der Familie bis in die heutige Zeit. Sprachgewaltig nimmt der Autor die Leser/-innen mit auf einen Blick in die Vergangenheit, die von der slowakischen "Priesterdiktatur", dem Dritten Reich, dem Nationalaufstand, Besetzung, kommunistischem Staat und dem Wandel nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reicht. Im Vordergrund stehen Vater und die Onkel beider Familien. Liebe, Geborgenheit, Verrat und Lüge werden ohne Beschönigung oder Verurteilung genannt und man bekommt beim Lesen einen Einblick aus bisher unbekannter Perspektive. Absolut lesenswert, ist der umfangreiche und nicht ganz preiswerte Roman ein Gewinn für größere Bestände.

Michael Müller

Michael Müller

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Haus des tauben Mannes

Das Haus des tauben Mannes

Peter Kristúfek ; aus dem Slowakischen von Mirko Kraetsch
braumüller (2019)

544 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 598925
ISBN 978-3-99200-252-8
9783992002528
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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