Spiel, Kinder- und Kennerspiel des Jahres sowie nominierte Spiele
Jedes Jahr küren zwei vom Verein Spiel des Jahres e.V. berufene Jurys die Spiele des Jahres in drei Kategorien: Spiel und Kennerspiel des Jahres sowie das Kinderspiel des Jahres. Unser Lektorat stellt Ihnen die Gewinner in diesen Kategorien und die Spiele auf der Nominierungsliste mit medienprofile-Rezensionen vor.
Sky team
Unser Passagierflugzeug soll in Montreal sicher landen. Diesen Auftrag erledigen Pilotin und Copilot, indem sie ihre Würfel im Cockpit zur Steuerung des Flugzeugs platzieren. Die jeweils vier Würfel liegen geheim hinter dem Sichtschirm. Während
der laufenden Runde dürfen keine Absprachen getätigt werden. Trotzdem entwickeln wir eine stille Kommunikation. Unpassende Würfelzahlen können zum Kaffeekochen abgestellt werden. Kaffee erlaubt wiederum die Korrektur schlechter Würfe. Beide müssen im Blick behalten, dass die fremden Flugzeuge auf unserer Route angefunkt werden, dass die Geschwindigkeit stimmt und rechtzeitig vor der Landung Bremsen, Landeklappen und Fahrwerk richtig eingestellt sind. Mit weiteren 20 Szenarien steigert sich der Anspruch durch Varianten mit Seitenwind, kürzeren Strecken und unvorhergesehenen Ereignissen. Bis das Flugzeug korrekt landet und eine Notlandung vermieden wird, braucht es Übung. Das Spiel macht Paaren oder auch altersgemischten Teams eine Menge Spaß. Unsere Pilot:innen signalisierten sehr gerne einen "Daumen hoch". Das Material ist für den Ausleihbetrieb gut geeignet, die Kleinteile sind nicht spielbestimmend. Zu Recht ausgezeichnet als "Spiel des Jahres 2024". – Eines der besten Zweipersonenspiele der letzten Jahre, auch für Grundbestände im Erwachsenenbereich in kleinen KÖBs gerne empfohlen.
Thomas Patzner
rezensiert für den Borromäusverein.

Sky team
Luc Rémond ; Illustration: Eric Hibbeler und [ein weiterer]
Kosmos (2024)
1 Spiel (Cockpit-Tableau, 3 Cockpit-Module, 1 Fluglage-Anzeiger, 9 Würfel, 6 Karten, 2 Sichtschirme, Höhenleiste, 11 Entfernungsleisten, 12 Flugzeug-Marker, 27 weitere Marker und Plättchen, Anleitung, Flug-Logbuch)
Spiel
Die magischen Schlüssel
Der Schlüsselwald mit seinen magischen bunten Schlüsseln lädt die Spieler:innen dazu ein, möglichst viele Kristalle zu sammeln. Wer am Zug ist, würfelt mit drei Würfeln, die entweder einen Mond zeigen (dieser Würfel wird beiseitegelegt) oder
eine Zahl (so viele Schritte geht es voran auf dem Weg der bunten Schlüssel). Landet man auf einem Feld mit Schlüssel, steht man vor der Entscheidung: Schlüssel benutzen, die Truhe aufschließen und Kristalle entnehmen oder ein Risiko eingehen, weiterwürfeln und somit tiefer in den Wald hineingehen, denn dann gibt es beim Öffnen der Truhe mit einem Schlüssel eine größere Anzahl an Kristallen. Ist man allerdings zu gierig, würfelt weiter und würfelt drei Monde, geht man leer aus und der nächste Spieler ist an der Reihe. Hat man sich für das Aufschließen entschieden, heißt das aber noch lange nicht, dass man sicher die Truhe öffnen kann, denn nur 3 von 5 Schlüsseln jeder Farbe öffnen die Schatztruhe. Der eine goldene Schlüssel am Ende des Weges öffnet sie zwar immer, ist aber natürlich auch besonders schwierig zu erreichen. Damit die Enttäuschung der kleinen Schlüsselsammler:innen beim erfolglosen Versuch, die Truhe zu öffnen, nicht allzu groß ist, haben die falschen Schlüssel immerhin noch ein Gutes: Man kann sie einsetzten, um im Laufe seinen Zuges zur Seite gelegte Würfel wieder in den Spielzug zurückzuholen. Diese Idee ist wirklich schön überlegt, da sich die Frustration bei einer verschlossenen Truhe dadurch in Grenzen hält. Das Spiel endet, sobald ein Kind die erforderliche Anzahl an Kristallen gesammelt hat. Die fröhlich-bunte Optik, die einfachen Regeln und die spannende Nutzen-Risiko-Abwägung in jedem Zug machen das Spiel sehr interessant und lassen verstehen, warum es als Kinderspiel des Jahres 2024 ausgezeichnet wurde. Empfehlenswert!
Carolin Strunk
rezensiert für den Borromäusverein.

Die magischen Schlüssel
Arno Steinwender, Markus Slawitscheck ; Illustration: Camillia Peyroux
Game Factory (2023)
1 Spiel (Spielbrett, Schloss, Schatztruhe, 3 Büsche, 3 Würfel, 6 Türme, 21 Schlüssel, 42 Kristalle, Spielanleitung)
Spiel
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6
e-Mission
Als Weltmacht versuchen wir alles, um den Klimawandel zu stoppen. Am Start sind wir mit einer großen Menge CO2-Ausstoß, schmutziger Energie und zu vielen Emissionen. Als Maßnahmen gegen die bevorstehenden Krisen treffen wir Entscheidungen, welches
globale Projekt und welche eigenen Projekte wir unterstützen. Dabei haben wir nicht nur die Natur, sondern auch Infrastruktur und Gesellschaft im Blick. Nicht kompensiertes CO2 treibt die weltweite Temperatur in die Höhe und verursacht beispielsweise die Versauerung der Meere, die Arktische Eisschmelze usw. Sehr realitätsnah sollten bestimmte Kipppunkte nicht überschritten werden. Es ist beeindruckend, wie sehr unsere Aktionen sich gegenseitig verstärken und mit dem Geschehen auf dem Spielplan verzahnt sind. Der grundsätzliche Spielablauf ist schnell verinnerlicht, die Details sind auf den Karten über die Symbole gut zugänglich. Viele Ideen für den Klimaschutz können über die Karten entdeckt und nachgelesen werden. Unseren Spielegruppen hat das Spiel gut gefallen. Die Thematik wurde sehr intensiv wahrgenommen. Die Anzahl der Karten und Plättchen ist nicht spielbestimmend. - Für finanzstarke Büchereien, die Vielspielende zur Auseinandersetzung mit dem Klimawandel einladen wollen, eine Empfehlung. Ausgezeichnet als Kennerspiel des Jahres 2024.
Thomas Patzner
rezensiert für den Borromäusverein.

e-Mission
Matt Leacock & Matteo Menapace ; Illustration: Mads Berg
Schmidt (2023)
1 Spiel (Spielplan, 4 2-tlg. Tableaus, 2 Zusatztableaus, 381 Karten, 253 Plättchen, 55 CO2-Marker, 11 Spielmarker, 4 Häuser, 35 Dekarbonationsmarker, 2 Würfel, Anleitung)
Spiel