Nova Luna
Seit Carcassonne habe ich kein dermaßen durchdachtes und attraktives Anlegespiel mehr gesehen wie Nova Luna. Das Prinzip ist einfach: Wähle ein Plättchen aus den nächsten drei, "bezahle" es mit Schritten auf der Monduhr und platziere das Plättchen in der eigenen Auslage. Jedes Plättchen hat eine der 4 möglichen Farben und meist einen oder mehrere "Aufträge", welche Farben angrenzend liegen sollen. Immer der Spieler, der auf der Monduhr am weitesten hinten liegt, ist am Zug. Will ich lieber schneller wieder am Zug sein, darf ich nur billige Plättchen nehmen. Wertvolle Plättchen mit leichter zu erfüllenden Aufgaben lassen meine Mitspieler öfter aus der Auslage auswählen. Das Abwägen, welcher Zug der beste ist, ist durch die begrenzte Auswahl schnell erledigt und der Spannungsbogen bleibt erhalten. Wer zuerst die geforderte Anzahl an "Aufträgen" erfüllt, gewinnt. Der Illustrator und der Verlag haben beim Material und den Spielregeln ganze Arbeit geleistet: das stimmungsvolle Mondthema und die vier Farben kaschieren erfolgreich das eigentlich abstrakte Spiel. Der Glücksfaktor und die eigenen Möglichkeiten sind hervorragend ausbalanciert, sodass man gerne wieder eine neue Partie startet. Zu zweit und zu dritt ist das Kräftemessen am besten kalkulierbar, aber auch zu viert machte uns das Spiel eine Menge Spaß. - Für KÖBs eine dicke Empfehlung. Die Anzahl der Spieleteile ist nicht spielentscheidend.
Thomas Patzner
rezensiert für den Borromäusverein.
Nova Luna
Uwe Rosenberg, Corné van Moorsel ; Illustrationen: Lukas Siegmon
Pegasus Spiele (2019)
Edition Spielwiese
1 Spiel (Monduhr, Mondfigur, Anleitung, 84 Scheiben, 68 Plättchen)
Spiel
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8