Die Projektoren

1957. In einem Tal im Velbetin-Gebirge taucht ein Mann auf und bezieht eine alte Hütte. Aufgrund seines Aussehens nennen ihn die Menschen in der Umgebung den 'Cowboy'. Negosava, eine Frau aus einem nahe gelegenen Dorf, verliebt sich in den Fremden Die Projektoren und kommt in einem langsamen Prozess dessen Vergangenheit näher. Der Cowboy hat als Kind auf Seiten der Partisanen Titos gegen die Deutschen und deren Verbündete gekämpft. Jahre später versinkt das Land, das aus diesem Krieg hervorgegangen ist, Jugoslawien, erneut in einem Bürgerkrieg. Den aus der ehemaligen DDR stammenden Georg und seine Freunde zieht es in diesen Konflikt, in dem sie gegen die slawische Vorherrschaft in Europa kämpfen wollen. Im Kontext dieser – labyrinthartigen – Geschichte schlägt Meyer immer wieder Verbindungen zu Karl May und den Verfilmungen seiner Bücher in Jugoslawien. Bei Meyers Roman handelt es sich um einen vielschichten Text, dessen Handlung häufig mit absurden Szenerien angereichert wird. Die Figuren sind eingebettet in ihre persönlichen und sozialen Lebensumstände, die manchmal assoziativ, manchmal wie in Traumsequenzen in die Handlung hineinspielen. – Ein Buch über das Thema Krieg und über die jüngere serbische Geschichte.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Projektoren

Die Projektoren

Clemens Meyer
S. FISCHER (2024)

1047 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 620035
ISBN 978-3-10-002246-2
9783100022462
ca. 36,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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