Kältere Schichten der Luft
In der wilden Natur und unter einfachsten Lebensbedingungen sucht eine Handvoll junger Erwachsener aus Ostberlin in Värmland, einem Seengebiet in Schweden, aus dem westlich orientierten gesellschaftlichen Leben auszusteigen. Einen Sommer lang verdienen sie sich ihr Geld als Betreuer eines Jugendcamps, wo sie alsbald feststellen, dass auch hier ein freies unbekümmertes Leben nicht möglich ist. Wie in Berlin müssen sie nach festen Regeln leben und Anja, die eine mysteriöse Frau kennen und lieben lernt, kann dem Gerede über ihre neue Liebesbeziehung im Camp nicht entgehen. So abgeschieden der Ort auch sein mag: keiner kann seine Emotionen frei ausleben ohne gehässigem Geschwätz und Machtspielen ausgesetzt zu sein. - Ein Buch über Aussteiger, die statt der vermeintlichen Freiheit in neue Zwänge und zwischenmenschliche Beziehungsprobleme geraten. Ein "hochkomplexer", "kleiner, muskulöser Roman" (Beatrix Langner in der NZZ). Büchereien mit literarisch interessierten Lesern gerne empfohlen.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Kältere Schichten der Luft
Antje Rávic Strubel
S. Fischer (2007)
188 S.
fest geb.