Die Dunkelheit zwischen den Sternen
Achanda, Shakti und Tarun, drei Kinder aus Nepal, wurden von ihren Eltern verkauft und haben Sklaverei, Prostitution und körperliche wie seelische Misshandlung erlebt. Nun leben sie in einem Waisenhaus, doch auch hier können sie ihren Frieden nicht finden. Die Ängste folgen ihnen, auch hier können Kinder verkauft werden. Immer im Wechsel berichten die Kinder von ihren Erlebnissen in der Vergangenheit wie in der Gegenwart und wie sie den Einsatz europäischer Helfer erleben, die so fremd sind und immer wieder gehen. Und jedes Kind sucht für sich einen Ausweg aus der Situation, die sie am Ende des Romans, während des großen Erdbebens 2015, auch zu finden scheinen. - Lebert, der selber einige Wochen in einem nepalesischen Waisenhaus gearbeitet hat, lässt die fiktiven Kinder in kraftvoller, teilweise poetisch anmutender Sprache erzählen. Bisweilen wirkt deren für uns Europäer unvorstellbare Lebenssituation hoffnungslos und düster. Aber die Protagonisten geben nicht auf und finden ihren Weg. Eine sinnvolle Bestandsergänzung etwas abseits der üblichen Literatur.
Dorothee Rensen
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Dunkelheit zwischen den Sternen
Benjamin Lebert
Fischer (2017)
302 S.
fest geb.