"Waren wir doch Teile voneinander"

Mit einem Zitat von Erika Mann über ihren verstorbenen Bruder Klaus betitelt die Autorin ihre Geschichten über berühmte Schwestern. Außer Erika und Klaus Mann und "Nannerl und Wolferl" Mozart sind es immer Schwesternpaare, von denen die Autorin "Waren wir doch Teile voneinander" auf jeweils gut einem Dutzend Seiten erzählt. Es sind 14 ausschließlich europäische Schwesternpaare aus verschiedenen Epochen, beginnend mit Caroline und Charlotte von Lengefeld aus dem 18. Jh., den beiden Geliebten Friedrich Schillers, über die Droste-Hülshoffs, wenig später geboren, die Bronte-Schwestern, zum ausgehenden 19. Jh. Kaiserin Sisi und ihrer Schwester Helene, die hessischen Prinzessinnen Alexandra und Elisabeth, Ehefrau und Schwägerin des letzten amtierenden russischen Zaren, die zeitgleich in Moskau geborenen Literatinnen Lilja und Elsa Kagan, aus einem dem Zarentum kritisch gegenüberstehenden hochgebildeten, kunstsinnigen Elternhaus, die Schwestern von Richthofen, Liesl Karlstadt und Amalie Wellano, Simone und Hélène Beauvoir, die Geschwister Scholl, Queen Elizabeth II. und Princess Margaret, Liselotte und Corinne Pulver sowie Gudrun und Christiane Ensslin. Neben den ganz unterschiedlichen Beziehungen zueinander, die aber immer von tiefen Gefühlen geprägt waren, und den verschiedenen Lebensläufen gibt die Autorin immer auch einen interessanten Überblick über die sozialen, kulturellen und politischen Verhältnisse der jeweiligen Zeit. Breit einsetzbar.

Elisabeth Bachthaler

Elisabeth Bachthaler

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

"Waren wir doch Teile voneinander"

"Waren wir doch Teile voneinander"

Gunna Wendt ; mit Illustrationen von Hannah Kolling
Reclam (2022)

231 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.

MedienNr.: 612959
ISBN 978-3-15-011381-3
9783150113813
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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