Abendrot
Kent Haruf erzählt vom Leben in einer Kleinstadt in Colorado. Zwei Brüder betreiben eine Farm, Betty und Luther leben mit ihren beiden Kindern am Existenzminimum in einem Wohnwagen und werden vom Sozialamt betreut. Ihr Leben ist hart und hat mit
dem amerikanischen Traum nicht viel zu tun. Trotz aller Unterschiede finden sie zueinander, wenn Schicksalsschläge sie treffen. Abwechselnd folgt Haruf seinen Figuren und verwebt ihre Lebensläufe zu einem feinen Netz. Einfühlsam beschreibt er seine Personen und die Landschaft, in der sie leben. Die Sprache des Romans ist einfach und berührend wie seine Figuren. In "Abendrot" treten einige Charaktere aus "Lied der Weite" (BP/mp 18/133) auf, der Roman lässt sich aber gut ohne Kenntnis des Vorgängerbands lesen. Allen Beständen gerne empfohlen. (Übers.: pociao)
Susanne Emschermann
rezensiert für den Borromäusverein.

Abendrot
Kent Haruf
Diogenes (2019)
413 S.
fest geb.