Hunkeler in der Wildnis
Eigentlich ist Peter Hunkeler längst kein Polizist mehr. Er sitzt in Ruhe in Basel beim Kaffee in der Sonne, als eine Frau schreiend aus dem nahegelegenen Park gerannt kommt. Sie hat dort eine Leiche gefunden. Der pensionierte Kommissar kann es nicht lassen und sieht nach dem Rechten. Bei dem Toten handelt es sich um einen bekannten Feuilletonredakteur und Kritiker. Auch wenn es seinem Nachfolger Madörin nicht recht passt, stellt Hunkeler doch seine eigenen Nachforschungen an. - Die Krimihandlung ist nicht zentral im Buch. Vielmehr geht es um Hunkelers Verhältnis zur Natur und zu den Menschen, beides unbekanntes, "wildes" Terrain. Im Dreiländereck zwischen der Schweiz, dem Elsass und Deutschland sucht Hunkeler nach der Lösung des Falls. Ein leises, melancholisches Buch, das ein wenig aus der Zeit gefallen scheint und nicht unbedingt die Erwartungen von Krimilesern erfüllt. Gerne empfohlen für literarisch interessierte Leser.
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Hunkeler in der Wildnis
Hansjörg Schneider
Diogenes (2020)
222 Seiten : Karten
fest geb.