Die Ruchlosen
Nach dem Tod seines Bruders Max kümmert sich der Jüngere, Marc, um dessen Witwe, die schöne und labile Diana. Ihre Selbstmordversuche und Liebschaften halten Marc eigentlich zur Gänze bereits auf Trab, dann kommen auch noch Drogen und Kartelle
ins Spiel. Das tragisch verbundene Duo versucht, zusammen auf bestmögliche Art den Verlust zu verkraften, was am Ende zu dem führt, was jeder Leser schon zu Beginn erwartet hätte. Soweit der Kern des Romans, es gibt noch diverse Seitenstränge, die aber für die Handlung irrelevant bleiben und daher auch nicht weiter von Interesse wären. Der Roman hätte vielleicht mehr geboten bei den gut angelegten Charakteren und der Handlung und wäre daher ohne weiteres ausbaufähig gewesen, so bleibt es bei vielen losen Enden. Auch wenn der Autor damit vielleicht nicht mehr an die großen Erfolge (zul. „Morgengrauen“, BP/mp 20/929) anknüpfen kann, so ist es doch ein gelungener, fein geschliffener Roman.
Carolin Ahrabian
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Ruchlosen
Philippe Djian ; aus dem Französischen von Norma Cassau
Diogenes (2021)
201 Seiten
fest geb.