Ein Leben lang

In Kindheit und Jugend waren die sechs Freunde unzertrennlich. Auf der Schwelle zum Erwachsenenleben führen die Wege auseinander, der Kontakt wird loser. Doch dann wird einer von ihnen angeklagt, seinen Onkel ermordet zu haben. Unvorstellbar für Ein Leben lang die Freunde: sie stehen fest zu ihrem Freund und tun alles, um seine Unschuld zu beweisen. Und doch steht nach einem langwierigen Indizienprozess das Urteil fest: Mord, besondere Schwere der Schuld. Zunächst besuchen sie ihren Freund noch im Gefängnis, doch auch dieses Band wird loser, wie auch der Kontakt untereinander. Fünfzehn Jahre später will eine Journalistin Klarheit in den Fall bringen, denn ein Geständnis gab es nie. Sie interviewt die Freunde, den Anwalt, den Gefangenen selbst, gleicht die unterschiedlichen Erinnerungen an dieselben Geschehnisse, die verschiedenen Seiten der Wahrheit ab. Doch auch jetzt bleibt unklar, was an jenem Abend geschehen ist. - Von einer wahren Begebenheit inspiriert, aber doch frei erfunden, hat Poschenrieder hier ein spannendes und starkes Buch verfasst, das interessant zu lesen ist und zum Nachdenken über Freundschaft und Wahrheit einlädt. Gerne empfohlen.

Dorothee Rensen

Dorothee Rensen

rezensiert für den Borromäusverein.

Ein Leben lang

Ein Leben lang

Christoph Poschenrieder
Diogenes (2022)

295 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 608313
ISBN 978-3-257-07195-5
9783257071955
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.