Im Auge der Pflanzen
Brasilien gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der alte Celestino, ehemaliger Pirat und dann Kapitän, kehrt in das Haus seiner verstorbenen Mutter zurück. Im Dorf erzählt man sich Schauergeschichten über ihn, während er den verwilderten Garten liebevoll
wieder instand setzt und die Blumenpflege zu seiner Passion wird. Nur Pater Alfredo hat ab und zu mit dem Sonderling Kontakt. Doch was Celestino in seinem Leben an Grausamkeiten vollbracht hat, übersteigt das, was die Dorfbewohner von ihm glauben. Und je älter er wird, desto mehr martern ihn die Alpträume seiner Untaten. Schließlich stirbt er, verfolgt von den schrecklichen Bildern seiner Vergangenheit, inmitten seiner Pflanzen. - Mit fantasiereicher Sprachgewalt, die an die großen lateinamerikanischen Autoren wie Garcìa Márquez oder Vargas Llosa erinnert, erzählt die Autorin Djaimilia Pereira de Almeida ihre Geschichte, blumig, klangreich, wunderschön.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Im Auge der Pflanzen
Djaimilia Pereira de Almeida ; aus dem Portugiesischen von Barbara Mesquita
Unionsverlag (2022)
124 Seiten
fest geb.