Blinde Augen

Bei einer eher zufälligen Verkehrskontrolle im Navajo-Stammesgebiet wird Leaphorn von einem angehaltenen Fahrer beinahe überrollt; der hatte es förmlich darauf angelegt, den Polizisten zumindest schwer zu verletzen, wenn nicht zu töten. Bei dieser Gelegenheit entkommt ihm ein junger Bursche, den Leaphorn bei der Kontrolle im Wagen hatte und im Polizeistützpunkt abliefern sollte. Das ist der Auftakt zu einer Reihe von Untersuchungen, mit denen ihn sein Captain in Tuba City beauftragt. Eine junge, weiße Frau soll tunlichst beschützt werden in der unwirtlichen Gegend. Ein alter Mann und ein Mädchen sind ermordet beim Hogan des Mannes aufgefunden worden. Es gilt, eine Pfadfindergruppe anzuleiten, wie sie sich im Territorium zu verhalten haben. Der entflohene Kleinkriminelle soll natürlich auch wieder gefasst werden. Und vor allem will Leaphorn den Typen ausfindig machen, der ihn beinahe getötet hatte. Die Hinweise einer blinden Seherin sind nicht konkret genug, aber immerhin gibt es Anhaltspunkte, die auf alte Gebräuche und Riten der Indigenen hinweisen und für Leaphorn die Basis für die weiteren Ermittlungen sind. - Ein weiterer packender Krimi des Autors, der selbst im Navajoland aufgewachsen ist und die Gepflogenheiten und nach wie vor praktizierten alten Rituale kennt. Wie er die besonderen Stimmungen, die Atmosphäre beschreibt, wie er Geschichte, Kultur und Religion der Indigenen beschreibt, ist bemerkenswert. Ein mehrseitiges Nachwort informiert ausführlich über die Siedlungsgebiete und Geschichte der Indigenen und über Leben und Werk des Autors. Ein Krimi der besonderen Art, bestens empfohlen.