Tanzplatz der Toten

Leaphorn gehört zu der Ethnie der Navajos; bei den Besonderheiten seines Stammes kennt er sich aus. Hier geht es aber um einen jungen Burschen, Ernesto Casa, der benachbarten Zuñi, eines Stammes mit besonderen Ritualen und rachsüchtigen Göttern. Tanzplatz der Toten Leaphorn mag sich eigentlich nicht mit derlei besonderen Götterritualen beschäftigen. Aber er erfährt, dass der verschwundene Junge fasziniert war von dem eigenartigen Stammesverhalten des Zuñi-Volkes. Und dann verschwindet auch noch Casas bester Freund. Als Casa tot aufgefunden wird und auch noch der Vater ermordet wird, ist Leaphorn klar, dass er einen brutalen Mörder jagen muss. Nur kommt er lange nicht darauf, was die Hintergründe für die Verbrechen sind. - Die Romane mit Leaphorn - und in späteren Folgen zusammen mit Jim Chee, auch er ein Navajo-Polizist - sind in den USA und auch in Europa bereits in den 1970er, 1980er Jahren erschienen; in Deutschland bei Rowohlt. Nun bringt der Unionsverlag die Romane in überarbeiteter Auflage neu heraus. Die Geschichten spielen im US-amerikanischen Südwesten, hauptsächlich in New Mexico und Arizona. Der Autor, der in dieser Gegend aufgewachsen ist und die Schule zusammen mit indianischen Kindern besucht hat, beschreibt die karge Landschaft und die davon geprägten Menschen vortrefflich. Man bekommt einen guten Einblick in die indianische Kultur und Riten, vornehmlich in die der Navajos. Und die Handlung passt zur Landschaft; der Autor selbst hat mal erwähnt, dass dies eine Voraussetzung für derlei Geschichten ist. Das ist allerbeste Unterhaltung; sehr gut einsetzbar.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Tanzplatz der Toten

Tanzplatz der Toten

Tony Hillerman ; aus dem Englischen von Helmut Eilers
Unionsverlag (2023)

UT ; 953
227 Seiten
kt.

MedienNr.: 751378
ISBN 978-3-293-20953-4
9783293209534
ca. 14,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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