Gute Bildung sieht anders aus

Das Autorenduo, Professoren für Astrophysik und Schulpädagogik, stellen das gesamte Schulsystem von den Lehrplänen über die Lehrer:innen bis hin zu Eltern und Schüler:innen auf den Prüfstand. Sie sehen sehr viel Verbesserungsbedarf. Die Lehrpläne Gute Bildung sieht anders aus sind zu statisch und nicht an den Bedürfnissen der Lernenden wie der Gesellschaft orientiert. Lehrer:innen sind vornehmlich Einzelkämpfer statt Teamplayer. Schulen gleichen eher Kasernen als Lern- und Lebensorten. Das Schulsystem weist mannigfaltige Mängel auf, egal ob differenzierend oder als Gesamtschule gedacht. Gleichzeitig machen die Autoren zahlreiche, teils gut begründete Verbesserungsvorschläge, insbesondere im Umgang mit den digitalen Medien. Denn die sollten nicht dazu führen, dass die Schüler:innen keine Denkstrukturen mehr erlernen. Im abschließenden Kapitel wird die Vision einer pädagogischen Zeitenwende vorgestellt: eine Welt, in der Schulen neben den Familien die wichtigste Institution und ein Ort lebenslangen Lernens sind; eine Welt, in der Lehrende nicht nur Fachwissen, sondern ein hohes Maß an didaktischen und pädagogischen Fähigkeiten haben; eine Welt, in der Schule Freude bereitet. Man merkt dem Buch an, dass die Autoren selbst nicht aus der Praxis kommen und einen Blick von außen auf das Schulsystem werfen. Sie geben gute und wichtige Denkanstöße, nicht so sehr praktische Lösungsvorschläge. Eher für die Fachöffentlichkeit sinnvoll und somit für größere Bestände geeignet.

Dorothee Rensen

Dorothee Rensen

rezensiert für den Borromäusverein.

Gute Bildung sieht anders aus

Gute Bildung sieht anders aus

Harald Lesch, Klaus Zierer
Penguin Verlag (2024)

192 Seiten
kt.

MedienNr.: 619875
ISBN 978-3-328-60361-0
9783328603610
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Pä
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