Butter
Die Journalistin Rika sucht nach einem wirklich guten Stoff für ihre Arbeit. Dabei trifft sie auf die mutmaßliche Serienmörderin Manako Kajii, die die Getöteten mit ihren Kochkünsten, in denen Butter eine enorme Rolle spielt, verführt haben soll. Rika, selbst entsprechend den gesellschaftlichen Erwartungen sehr schlank, ringt Manako immer wieder Besuchstermine im Gefängnis ab, um über den Fall eine Reportage zu schreiben. Manako spielt mit ihr und animiert sie, selbst anders zu kochen und zu essen. Nicht nur, dass Rika zunimmt und damit aneckt, sie nimmt zunehmend die festgelegte Frauenrolle ihrer Gesellschaft wahr, aus der sie beginnt, bewusst auszubrechen. - Trotz der Serienmorde keineswegs ein Krimi, sondern vielmehr ein psychologischer Roman mit viel Geschmack, was die Schilderungen des Kochens und Essens angeht. Der japanische Bestseller fordert schon, sich an eine eigene Sprache und Erzählweise zu gewöhnen, beschenkt dann aber mit Einblicken, die nicht nur die japanische Gesellschaft beschäftigen.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.
Butter
Asako Yuzuki ; aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
Blumenbar (2022)
442 Seiten
fest geb.