Die Kriegerin

Seit ihrer frühen Kindheit leidet Lisbeth an Neurodermitis. Sie verschlimmert sich immer, wenn sie emotional aufgewühlt ist. Die Ärztin riet: "Das Kind muss lernen, robust zu sein". Und so versucht sie, ihren Körper herauszufordern: mit Tanzen, Die Kriegerin Sport und einer Ausbildung bei der Bundeswehr. Mittlerweile ist Lisbeth Floristin und lebt mit Mann und Kind in Berlin. Besonders nachts plagt sie häufig ein starker Juckreiz. Eines Tages hält sie es nicht mehr aus: Spontan fährt sie an die Ostsee, ohne ihrem Mann Malik Bescheid zu sagen, und mietet sich im Bungalow ein, in dem sie als Kind immer Urlaub gemacht hatte. Am Strand trifft sie die Kriegerin wieder, eine Soldatin, mit der sie vor Jahren die Grundausbildung gemacht hatte. Es beginnt eine neue Freundschaft zwischen den beiden verletzlichen Frauen, deren Gemeinsamkeit ihr Panzer ist, den sie sich als Schutz angelegt haben. Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass beide eine posttraumatische Belastungsstörung haben, aufgrund von Gewalt, die sie erfahren oder ausgeübt haben. - Der zweite Roman der Berliner Autorin Helene Bukowski (Jg. 1993, zul. "Milchzähne", BP/mp 19/685) ist eine komplexe Freundschaftsgeschichte um Traumata und Geschlechterrollen, bildstark erzählt in einer dichten Atmosphäre, die mitfühlen lässt.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Kriegerin

Die Kriegerin

Helene Bukowski
Blumenbar (2022)

248 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 610822
ISBN 978-3-351-05107-5
9783351051075
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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