All dies könnte anders sein
Die junge College-Absolventin Sneha tritt ihren ersten Job in einer fremden Stadt an. Ihre Eltern haben es nicht geschafft, sich in das amerikanische Leben zu integrieren und sind nach Indien zurückgekehrt. Sneha stürzt sich ins Dating, in die Arbeit,
in Freundschaften und wird immer wieder auf die Probe gestellt: Probleme mit der Hausverwalterin, die sie schikaniert, und ihrem Arbeitgeber, der sie nicht bezahlt. Sie lernt Marina kennen und verliebt sich, hat leidenschaftlichen Sex mit ihr, ohne jedoch ihre Gefühle wirklich zulassen zu können. Die lesbische Sneha versucht, in einer Welt zurechtzukommen, in der People of Color immer noch anders behandelt werden, wo junge Menschen, trotz guter Ausbildung, keinen Job finden und wenn doch, sich ohne Krankenversicherung von einem Gehaltsscheck zum nächsten hangeln müssen. Sie begegnet Menschen, die zu Freunden werden und zu denen sie Verbindungen aufbaut. In dem Roman werden verschiedene Lebens- und Beziehungsentwürfe dargestellt. Der Sprachstil ist modern und provokativ mit überraschenden Metaphern, enthält aber auch langatmige Beschreibungen der Versuche, Sex zu haben. Eine treffende Analyse der Situation von Migranten und queeren Menschen in den USA.
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.

All dies könnte anders sein
Sarah Thankam Mathews ; aus dem Englischen von Yasemin Dinçer
HarperCollins (2023)
412 Seiten
fest geb.