Lena & Lino
Im Kindergarten ist Übernachtungsparty und Lena ist schon ganz aufgeregt. Sie möchte mit ihrem besten Freund Lino eine Gespensterbande gründen und nachts alle erschrecken. Als sie Lino in ihrem Geheimversteck davon erzählt, will der aber prompt
der Chef der Bande sein. Lena ist sauer – dann gibt es eben keine Bande! Als sie zufällig bemerkt, dass Lino nun mit Pia-Marie einen eigenen Gespensterplan ausheckt, wird sie richtig wütend und tritt eine Kiste mit Perlen um. Niklas, der eigentlich schon immer mit Lena spielen wollte, hilft ihr beim Aufsammeln. Er soll nun also ihr Gespensterpartner sein. Aber die Wut bleibt in Lena, erst recht als sie abends sieht, dass Pia-Maries Matratze neben Linos aufgebaut ist. Als Niklas dann auch noch schnell einschläft und zum Spuken also ausfällt, will Lena nur noch nach Hause und macht sich mit der Taschenlampe auf den Weg. Aber im Flur begegnet sie Lino, der ebenfalls nach Hause will … – Das Bilderbuch erzählt sensibel und lebensnah von einer typischen Situation im Kinderalltag, die von Freundschaft, Eifersucht, Wut und Selbstbestimmung handelt. Die starken Gefühle werden realistisch und nachvollziehbar dargestellt und auch die harmonische Lösung am Ende wird ohne moralischen Zeigefinger aus der Logik der Geschichte heraus von den Kindern selbst entwickelt. Die Bilder von Joëlle Tourlonias haben einen hohen Wiedererkennungseffekt und sind sehr atmosphärisch. Ein schönes Bilderbuch für das Kindergartenalter und zum Thema Streit und Versöhnung.
Vanessa Görtz-Meiners
rezensiert für den Borromäusverein.

Lena & Lino
Isabel Abedi ; Illustrationen: Joëlle Tourlonias
Arena (2024)
[36] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4